Kürzlich habe ich mich einer Herausforderung gestellt, die auf den ersten Blick wenig mit mentaler Stärke oder persönlicher Entwicklung zu tun hat – Eisbaden.
Zwei Minuten bei 1 Grad Wassertemperatur. Klingt verrückt? Vielleicht. Aber es hat mir etwas Entscheidendes gezeigt: Unsere grössten Grenzen existieren oft nur in unserem Kopf.
Das erste Hindernis: Die Angst vor dem Unbekannten
Als ich morgens aus dem Bett unter der Decke hervorgekrochen bin und die Kälte mir nur schon im Zimmer die Haare zu Berge stehen liess, dachte ich mir: "Sara, welcher Teufel hat dich da geritten, dass du dir das antust?" Und darauf folgte sofort der nächste Gedanke: "Das halte ich nie 2 Minuten aus!" – Ein innerer Dialog, den wir alle kennen, wenn wir uns neuen Herausforderungen stellen. Ob es eine grosse Entscheidung ist, ein mutiger Schritt oder einfach das Verlassen der Komfortzone – unser Verstand produziert sofort eine Liste mit Einwänden.
Doch als Mental Coach blitzte sofort ein Licht in mir auf und ich sagte zu mir:
"So ein Schwachsinn, das macht bestimmt Spass und du willst diese Erfahrung machen!"
"Let it go", wie Martin, einer unser Eisbad-Coaches, sagte.
Gesagt, getan!
Die Kraft des Moments: Kontrolle im Chaos
In den ersten Sekunden des Eintauchens wurde mein Atem hektisch. Doch dann kam der entscheidende Moment. Thomas, mein Coach und Held sagte: «Atme tief» und ich fokussierte mich auf meine Atmung, beruhigte meinen Geist und entschied mich bewusst, in der Situation zu bleiben. Ich habe es genossen und wäre gerne länger geblieben.
...und ich werde es wieder tun!
Hier liegt die Parallele zu unserem Alltag: Wir können nicht immer kontrollieren, was um uns herum passiert – aber wir können steuern, wie wir darauf reagieren. Ob in stressigen Situationen, bei beruflichen und privaten Herausforderungen oder in zwischenmenschlichen Beziehungen: Wer lernt, im Chaos ruhig zu bleiben und die Situation zu akzeptieren, gewinnt die Kontrolle zurück.
Die Wissenschaft dahinter: Was passiert in Körper und Geist?
Kälteschock und Stressresistenz:
Der plötzliche Kältereiz aktiviert unser sympathisches Nervensystem – das gleiche, das bei Stress aktiv wird. Doch wer es schafft, sich in der Kälte zu entspannen, trainiert seinen Körper darauf, auch in stressigen Situationen ruhiger zu bleiben.
Dopamin-Boost für Energie und Fokus:
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kälteexposition die Dopaminausschüttung stark erhöhen kann – ein natürlicher High-Effekt, der Stunden anhält.
Grenzen im Kopf überwinden:
Wer sich bewusst dem Unbehagen stellt, trainiert sein Gehirn darauf, weniger vor neuen Herausforderungen zurückzuschrecken.
Wirkung auf die Gelenke:
Eisbaden wird oft eine lindernde Wirkung bei Gelenkschmerzen zugeschrieben, insbesondere durch die entzündungshemmenden Effekte der Kälte. Allerdings basiert diese Annahme bisher hauptsächlich auf Erfahrungsberichten, und es fehlen umfangreiche wissenschaftliche Studien, die diese Wirkung eindeutig belegen.
Was bedeutet das für dein Leben?
Wie oft hält uns innere Zurückhaltung davon ab, mutig zu sein? Wie oft zögern wir, „das Eis zu brechen“, sei es in einem neuen Projekt, in einer herausfordernden Führungsaufgabe oder in persönlichen Beziehungen?
Die Lektion aus dem Eisbad ist einfach: Angst ist oft nur ein Signal, dass wir wachsen können. Und je öfter wir es wagen, desto leichter fällt es uns, uns neuen Situationen zu stellen.
Für mich war das eine bemerkenswerte, wundersame Erfahrung, denn mein chronisch schmerzender Rücken fühlte sich völlig entspannt an!
Dieses Gefühl ist geankert!
Meine Einladung an dich:
Wo könntest du heute „das Eis brechen“?
Teile deine Gedanken oder Erfahrungen mit mir – oder lass uns gemeinsam herausfinden, wie du deine mentale Stärke gezielt aufbauen kannst.
Herzlichst
Deine Sara Zehnder
